Ovarien
Zyklusstörungen
(Amenorrhoe/Oligomenorrhoe)
Die Ursachen von Zyklusstörungen sind vielfältig, generell wird das Reproduktionssystem „heruntergefahren“, wenn eine mögliche Schwangerschaft die Frau gesundheitlich gefährden würde.
- Stressbedingt
- Hormonell verursacht, z. B. bei Erkrankungen der Schilddrüse oder Hypophyse
- Erkrankungen der Eierstöcke, wie z. B. Zysten, Tumore, Endometriose
- Durch andere systemische Erkrankungen, wie z. B. eine Krebserkrankung
- Durch Medikamente, wie z. B. Immunsuppressiva oder Chemotherapeutica
- Nach Absetzen der Pille
- Vorzeitige Wechseljahre, z. B. bei schweren Lebenskonflikten
Wichtig ist die Anamnese: Warum stört die Zyklusunregelmäßigkeit? Besteht ein Kinderwunsch? Gibt es medizinische Komplikationen durch die Zyklusstörung, z. B. Stimmungsschwankungen oder Osteoporose?
Klinische Folgen der Ovarieninsuffizienz
- Symptome des Östrogenmangels, wie z. B. Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Lustlosigkeit, Scheidentrockenheit
- Unfruchtbarkeit (Infertilität)
- Osteoporose
Diagnostik
Laboruntersuchungen:
- Routinelabor
- Hormonuntersuchungen: Schilddrüse, Hypophyse, Ovarien, Androgene
- Hormontest: LHRH-Test
Bildgebung:
- Ultraschalluntersuchungen von Schilddrüse/Ovarien
- MRT der Hypophyse
Therapie
Je nach Beschwerdesymptomatik und Lebenszielen der Patientin:
- Hormonersatz
- Stimulation der Ovarialfunktion
- Kontrazeption
Menopause
- Physiologisches Versiegen der Ovarialfunktion im Alter zwischen 50 und 55 Jahren
- Beschwerden wie oben (siehe klinische Folgen der Ovarialinsuffizienz)
- Therapie mit natürlichen Hormonen: Östrogenen/Progesteron, kontinuierlich transdermalem Östrogen morgens und Progesteron zum Schlafengehen (macht müde!!!), dadurch kommt es zu keiner Blutung.
- Gründe für eine Hormonersatztherapien (HRT): klinische Beschwerden, Osteoporose ist kein Grund für die Einleitung einer HRT, wenngleich diese natürlich vor Osteoporose schützt
- Generelle Empfehlung: 3-monatiger Therapieversuch und dann Abwägung der Vor-und Nachteile bzw. des Benefits bzw. der Nebenwirkungen. Subjektive Nebenwirkungen lassen sich allerdings durch Dosisanpassung meist kupieren.
- Machen Östrogen Brustkrebs? Nein, aber sie lassen ein Mammakarzinom schneller wachsen. Deshalb sollten Frauen mit familiärem Mammakarzinomrisiko keine HRT einnehmen. Regelmäßige Mammographien (Brustkrebsscreening) sind notwendig.