Endokrinologe zu Sport und Osteoporose

Sport dient der Vorbeugung von Osteoporose, weiß Prof. Dr. Dr. h. c. Wüster, Endokrinologe aus Mainz

MAINZ/WIESBADEN. Ernährung und Bewegung sind die beiden wesentlichen Eckpfeiler der Prävention von Osteoporose. Auf diesen Zusammenhang weist Prof. Dr. Dr. h. c. Christian Wüster, Endokrinologe für Mainz und Wiesbaden, hin. Beide Aspekte sollten dabei in gleicher Weise beachtet werden. Körperliche Aktivität trägt zur Knochengesundheit bei. Schon Galileo Galilei erkannte im Jahre 1683 den Zusammenhang zwischen Köpergewicht und Knochengröße. Ohne Stimulation durch mechanische Belastung kommt es am Skelett zu schnellem und ausgeprägtem Knochenmassenverlust. Neben den rein mechanischen Reizen wirken weitere Faktoren auf das Skelettsystem, die den Knochenauf- und -abbau fördern. Dazu gehören hormonelle Faktoren.

 Sport und Osteoporose

Die Hormone verändern sich nach körperlicher Belastung. So lässt sich nachweisen, dass die Konzentration der Knochenanabolen, also der knochenaufbauenden Hormone wie Testosteron und Östradiol, aber auch des abbaufördernden Hormons Kortisol nach körperlichen Belastungen ansteigt. „Wichtig ist, dass individuell passende Trainingsgleichgewicht zu finden, um mit Bewegung gezielt die Knochenstabilität zu fördern“, hebt Prof. Dr. Dr. h. c. Christian Wüster hervor.

Tipps für die Vorbeugung von Osteoporose vom Endokrinologen aus Mainz

Damit über Bewegung Knochenmasse aufgebaut werden kann, sollten Prof. Dr. Dr. h.c. Wüster zufolge Trainingsanreize an den Skelettstellen gesetzt werden, an denen sich am häufigsten im Zusammenhang mit Osteoporose Frakturen entwickeln. Das ist vor allem im Bereich der Wirbelsäule und dem Unterarm der Fall. Trainingsanreize sollten im Zeitverlauf gesteigert werden, um die Alltagsbelastungen zu übersteigen.

„Wenn Patienten das Bewegungsprogramm unterbrechen, zeigt sich, dass sich die positiven Effekte wieder zurückbilden“, plädiert Prof. Wüster für Kontinuität. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass die Knochenmassen-Zunahme prozentual dann besonders hoch ist, wenn die Ausgangswerte der Knochenmasse sehr niedrig sind. Ein entsprechendes Trainingsprogramm sollte folgendermaßen aussehen:

  • Das Training sollte einen dynamischen Charakter aufweisen.
  • Es sollte intensiv und mit hoher Frequenz stattfinden.
  • Die Übungen sollten vielseitig und regelmäßig sein.

Endokrinologe aus Mainz: Immobilität ist eine Gefahr für die Knochenstabilität

Dabei scheint sich nicht die Dauer, sondern die Häufigkeit der Übungen in Verbindung mit der Intensität auf den Knochenaufbau auszuwirken, zeigen trainingswissenschaftliche Untersuchungen. Das heißt, Wirkung zeigen vor allem kurze, intensive Belastungen, im Vergleich zu andauernden, weniger intensiven. Es zeigt sich zudem, dass ein hohes Aktivitätsniveau in Kindheit und Jugend einen überdauernden Effekt im späteren Lebensalter erzeugt. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen konnten zudem nachweisen, dass sich eine längere Phase der Immobilität negativ nicht nur auf die Muskelmasse, sondern auch auf den Knochenkalksalzgehalt auswirkt. Das gilt sowohl für die Ruhigstellung einzelner Skelettteile, als auch für längere Bettlägerigkeit. So konnte nachgewiesen werden, dass ein Aufenthalt in Schwerelosigkeit einen Knochenschwund nach sich zieht, der dem längerer Bettlägerigkeit ähnelt. Sind Patienten immobil, kann ein Knochenmassenverlust in Höhe von vier bis fünf Prozent pro Monat entstehen.

Bild: © skumer/Fotolia

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